Von der Idee bis zu einem fertigen Film ist es ein langer Weg. All die unterschiedlichen Prozesse die es zu bewältigen gilt, und Stationen die zu durchlaufen sind. Das Zusammenspiel der verschiedenen Gewerke, das erforderlich ist, um der Idee Leben einzuhauchen. Leben, das in Bildern festgehalten wird. Bilder, die eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte, die einen packt und nicht mehr loslässt. Das ist meine Faszination am Medium Film. Und hier ist der Versuch, den kompletten Prozess dahinter festzuhalten und erfahrbar zu machen.


Seit ein paar Jahren schon begleitet mich eine Idee. Sie kam mir beim Schreiben eines Textes für meine Band (Art Graves Link). Wo sie herkam weiß ich nicht, war auf einmal da:

Die Wände bewegen sich. Die Vibrationen werden stärker. Dachte, dieser Ort wäre sicher. Aber was ist schon sicher heutzutage? Ich sollte weiterziehen.

Sie kommen näher. Dunkel erinnere ich mich an Dein Lachen, unser Lachen. Wir haben es bis hierher geschafft und jetzt? Was, wenn ich jetzt einfach mit Dir hierbleibe?

– Mein Hirn –

Ich hatte sofort Bilder dazu im Kopf. Habe die Szene vor Augen gehabt, die Kameraeinstellungen, das Licht, den Sound, die Atmosphäre; kurz: ich wusste, dass ich daraus einen Film machen will.

CUT TO: Ein paar Jahre später.

Die Zeit rast an einem vorbei, gefüllt mit Leben, Arbeit, Familie, Freunden und allerlei schönen Dingen, mit denen man sich ablenken kann. Doch diese Idee kam mir immer wieder in den Sinn. Machte sich bemerkbar und ließ sich einfach nicht abschütteln.

So fasste ich Ende 2019 den Entschluss, im folgenden Jahr endlich den Kurzfilm anzugehen. Was raus muss, muss irgendwann wirklich raus.

Es gibt keine größere Qual, als eine unerzählte Geschichte in Dir herumzutragen.

Maya Angelou

Dann kam 2020 und … Soviel die Pandemie auch durcheinander gebracht hat, sie hat es immerhin nicht geschafft, mich von meinem Vorhaben abzubringen. 

Irgendwann sickerte schließlich die traurige Erkenntnis durch, dass das mit Dreharbeiten wohl doch nichts mehr wird in dem Jahr. Zumindest nicht so, wie ich es mir vorstelle.

Doch ich wollte nicht schon wieder von dem Projekt ablassen, die Idee abermals in mein mentales Archiv verfrachten. Dafür war sie jetzt schon viel zu präsent. So kam mir eines Tages der Gedanke:

„Mach doch einen Blog, wo du den kompletten Entstehungsprozess des Films festhältst. Ein großes Making-of.“

Moi

Bei dem Begriff “Making-of” hat man automatisch Aufnahmen vom Set vor Augen, das rege Treiben hinter der Kamera, den Einblick, den man in die Produktion bekommt, die schon voll im Gang ist. Aber so gut wir nie erlangt man Einblick in den gesamten Prozess, von Anfang an.

Vielleicht gibt es dafür gute Gründe: Zu aufwendig, denn ein Film zu machen ist alleine schon Aufwand genug. Zu verworren die ersten Schritte, die von der Idee zum drehfertigen Script führen. Nicht zu vergessen die ganzen Spoiler die damit einher gehen, und den Zuschauer womöglich davon abhalten, den Film schlussendlich zu schauen. Ich weiß es nicht, kann nur sagen, dass je tiefer der Einblick und je früher der  Punkt, an dem ein Making-of ansetzt, desto faszinierender finde ich es.


Jetzt kann man sich berechtigterweise fragen, wozu ich den ganzen Aufwand betreiben will?

Ich interessiere mich schon länger für die Prozesse, die beim kreieren ablaufen. Also das nötige Mindset, die verschiedenen Methoden der Ideenentwicklung, Optimierung des Workflows, und die Widrigkeiten, die einen gerne mal an der Ausführung hindern. Vor allem aber, was man dagegen tun kann, um produktiv zu bleiben.

Denn ich selbst bin ganz groß darin, mir irgendwelche Ausflüchte und Entschuldigungen zurechtzulegen, nur um nicht mit Projekten anzufangen, oder sie zu Ende bringen zu müssen.

Doch wenn ich ehrlich zu mir bin, wurmt es mich im Nachhinein gewaltig. Immer wieder kommen mir die Ideen oder Projekte in den Sinn, ich denke „Coole Sache! Musst du jetzt echt mal angehen“, aber das war’s dann auch.

Die daraus entstandene Unzufriedenheit wächst immer weiter. Man surft durchs Web, sieht all die Projekte von anderen Kreativen, die anscheinend 24/7 am Arbeiten sind, ein geiles Ding nach dem anderen raushauen, und fragt sich, wieso man selber nichts auf die Reihe kriegt? Was einen wiederum noch unzufriedener werden lässt.

Was bei Jobs und Auftragsarbeiten wunderbar funktioniert, bekomme ich bei persönlichen Projekten einfach nicht hin. Eine Deadline einhalten. Es soll ja Menschen geben, die sich einfach ein Datum setzen und an diesem Termin tatsächlich auch was fertig haben.

Funktioniert bei mir so gar nicht.

Zurück zu dem Warum? Nun, zum einen erhoffe ich mir davon, mein Vorhaben — den Kurzfilm — durchzuziehen, ja durchziehen zu müssen, da ich es jetzt öffentlich gemacht habe, und Dir gegenüber in der Verantwortung stehe.

Dann habe ich mir vorgenommen, nach Arbeitsmethoden und Routinen zu forschen, die meine Kreativität befeuern, trotz Alltag, Familie und all dem anderen „Erwachsenen Scheiß“, der sich gerne genau dann mit enormer Dringlichkeit bemerkbar macht, wenn man mitten „im Flow“ ist.

Darüber hinaus faszinieren mich die Prozesse, die einem Film und dem Filmemachen generell zugrunde liegen. Also wie man von der ersten Idee zum fertigen Film kommt, das kreative Zusammenspiel aller Beteiligten, der Austausch untereinander, das Zusammenarbeiten um diese eine Story bestmöglich zu erzählen.

Und last but not least habe ich mir gedacht, dass ich nicht der Einzige sein kann, der sich gerne mal selbst im Weg steht. Es gibt bestimmt genug andere, die sich ebenfalls mit den Widrigkeiten des kreativ-seins rumschlagen. Also habe ich mir vorgenommen, meine Herangehensweisen so zu dokumentieren, dass man hoffentlich einiges davon rausziehen und auf die eigenen Projekte anwenden kann. Und vielleicht magst Du mir ja im Gegenzug von Deinen Methoden berichten? Bin an sowas immer interessiert und es würde mich riesig freuen, wenn wir uns darüber austauschen könnten.

Ich möchte hier also meinen kreativen Prozess offenlegen – von Anfang bis Ende. Von der Ideenfindung zur ersten Drehbuchfassung, von der Vorproduktion zum Dreh, von der Postproduktion zum fertigen Film, und all die unzähligen Schritte, die dazwischenliegen.

Ambitioniert? Keine Frage und es macht mir auch gehörig Schiss.

Ich werde diesen Prozess organisch gestalten, d.h. ich werde viel ausprobieren, ändern und anpassen, wenn ich merke, dass etwas nicht funktioniert. Diesem Konzept folgt auch der Blog und der zugehörige Newsletter. Alles wird sich in Laufe der Zeit entwickeln, so wie es am besten für mich und das Projekt ist.

Gerade am Anfang gibt es noch zahlreiche Unbekannte mit denen ich mich zwar gedanklich auseinandersetzen kann (z.B. wie schreibt man überhaupt einen Blogpost, denn ich habe sowas vorher noch nie gemacht?), die dann aber in Realität ganz anders angegangen werden müssen.

Für mich sind das aber alles wichtige Bestandteile dieses Projekts. Die Elemente des kreativen Prozesses. Dazu gehört auch, sich aus seiner Komfortzone zu begeben, und den Weg zu gehen, der gegangen werden muss. Ein Schritt nach dem anderen.

Der Weg ist das Ziel

Konfuzius & Friends

Abgedroschen? Yup, aber dann doch irgendwie passend.

Und da ich ein visueller Mensch bin, stelle ich mir diese „Weisheit“ wie folgt vor:

Ich stehe auf einer Anhöhe und vor mir führt ein kleiner Pfad hinunter in ein weites Tal, welches komplett mit dichtem Urwald zugewuchert ist. Am anderen Ende des Tals, in einiger Entfernung, erhebt sich ein gewaltiger Berg und oben an dessen Spitze wartet mein fertiger Film auf mich.

Ja, ich weiß, etwas platt, aber funktioniert für mich.

Der kleine Pfad weist grob die Richtung und das Ziel thront wie ein Wegweiser über allem. Dazwischen aber nur unerschlossenes Terrain. Ich werde mich auf eine Expedition begeben, und mir meinen Weg durch den Urwald bahnen müssen. Mich ab und an mal verlaufen, stürzen und wieder aufstehen, Erfahrungen sammeln, während ich mich durch das Dickicht kämpfe, um den Berg zu erklimmen.

Kurz: Ich will ein erfüllendes Abenteuer erleben, bei dem, neben dem fertigen Film, auch möglichst viel gelernt werden kann.

Denn darum geht es mir hier: Lernen, verlernen und neu-lernen.

Climb that goddamn mountain.

Jack Kerouac

Ich bin gespannt, was ich auf meinem Weg alles entdecken werde, wem ich begegne und kennenlerne, wer dazustößt und mich begleitet, und natürlich auch auf den fertigen Film, das Erklimmen der Bergspitze sozusagen. Wie der Blick von da oben wohl sein wird?

Ich würde mich freuen, wenn Du mit auf diese Expedition kommst, mir hilfst, einen Weg durch den Dschungel zu bahnen. Vielleicht kann ich Dich im Gegenzug mit diesem Blog motivieren, Deine Projekte, die in Dir schlummern, zu verwirklichen? So können wir uns gegenseitig mit Tipps und Tricks anfeuern.

Vielleicht willst Du auch erstmal von der Anhöhe aus zuschauen und ein paar Richtungsweisungen ins Tal schreien? Auch gut. Ich bin für jede Hilfe und Rückmeldung dankbar.

Wenn Du Dich für den Newsletter einschreibst, wirst Du immer mit den neuesten Meldungen von meiner Reise versorgt. Ich gebe Dir bescheid, sobald neue Blogposts erscheinen, gewähre Einblick hinter die Kulissen und sammle all die Sachen, die ich während meiner Expedition finde, die mich inspirieren und antreiben. Natürlich kannst Du Dich jederzeit wieder abmelden, und vollgespammt wirst Du auch nicht. Versprochen!

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Dann mal losspaziert. Der Berg ruft … der musste noch sein. 😉

Ich wünsche Dir viel Spaß mit dem Blog.

Daniel

PS: Und da es hier ja darum geht, möglichst viel zu lernen, habe ich mir überlegt, ein kleines Fazit am Ende von jedem Post zu ziehen mit dem, was ich gelernt habe.

Gelerntes aus diesem Post:

Ist gar nicht so einfach seinen ersten Blogpost zu verfassen. Es denkt sich immer leichter, als das es sich schreiben lässt. Fühlt sich so ähnlich an, wie wenn man seine Stimme aufgenommen hört. Man verheddert sich in seinen Gedanken, schreibt alles zig-mal um und verschlimmbessert es. Wenn Du Tipps hast, wie ich es besser machen kann, dann schreibe sie mir gerne.

Mein Fazit: Einfach Anfangen, ein Ende finden, veröffentlichen und den nächsten Post anfangen. Learning by doing!